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Archäologischer Fund: Mysteriöse Inschrift liefert Hinweis auf verlorenen Tempel

Eine antike Zeichnung stellt die Wissenschaft vor zahlreiche Rätsel. Vor allem die dazugehörige Inschrift wirft einige Fragen auf.

Parthenon auf der Akropolis in Athen
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Die Akropolis in Athen ist einer der bekanntesten Orte der Welt. Jedes Jahr strömen Millionen von Besucher*innen nach Griechenland, um die antike Stätte zu besichtigen. Doch Wissenschaftler*innen vermuten, dass dort ehemals auch ein Tempel zu finden war, der heute als verschollen gilt. Ein archäologischer Fund liefert nun neue Hinweise zu dessen Existenz.

Archäologischer Fund: Neue Erkenntnisse über Akropolis

So heißt es in einer neuen Studie, die im American Journal of Archaeology veröffentlicht wurde, dass eine Jahrtausende alte Inschrift neben einer Zeichnung gefunden, die genau auf jenes verlorene Bauwerk hindeutet. Sie ist eine von mehr als 2.000 antiken Gravuren auf Marmorfelsen in Hügeln nördlich und östlich von Vari. Darauf zu sehen ist eine architektonische Konstruktion, bei der es sich anscheinend um einen Tempel handelt.

Doch für die Forschung waren vor allem die altgriechischen Wörter daneben von besonderem Interesse. Denn diese identifiziert das Gemalte als „Hekatompedon“. Die Wissenschaftler*innen erklären: „Im religiösen Kontext beschrieb dieses Wort Tempel, die eine Länge von mindestens 100 Fuß besaßen.“ Damit könnte der archäologische Fund die Existenz eines verschollenen Gebäudes auf der Akropolis beweisen.

Denn das Parthenon von Athen, das wir heute vor allem mit der Akropolis verbinden, soll nach Ansicht der Forscher*innen wohl erst rund 150 Jahre nach dem Graffiti erbaut worden sein. So müsste der Gestalter der Zeichnung demnach einen anderen, früheren Tempel gemeint haben. Dieser hat sich mit einer weiteren Inschrift ebenfalls auf dem Fels verewigt und trägt den Namen „Mikon“.

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Zeichner hat sich ebenfalls verewigt

In der Studie wurden sogar schon zwei mögliche Kandidaten von verlorenen Bauwerken genannt, die auf der Zeichnung abgebildet sein könnten. Sowohl der Blaubart- als auch der Gigantomachie-Tempel würden dabei in Frage kommen. „Jeder dieser Tempel ist ein Kandidat für den von Mikon eingravierten Tempel, da beide vermutlich am Ende des sechsten Jahrhunderts v. Chr., dem letzten chronologischen Horizont der Gravur, auf der Akropolis standen.“

Eindeutig klären, ob Mikon wirklich eines dieser Gebäude abgebildet hat, können sie aber nicht. So fassen die Wissenschaftler*innen zusammen, „dass Mikons Graffiti ein einzigartiges Dokument aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. ist.“ Die Gravur stelle zudem sogar die derzeit früheste bekannte schriftliche Erwähnung dieses Begriffs dar.

Die Forscher*innen erhoffen sich durch den archäologischen Fund deshalb auch neue Erkenntnisse zur Architekturgeschichte der Akropolis in der archaischen Ära. Sie betonen noch einmal: „Insbesondere wird dadurch die Ansicht gestärkt, dass sich dieser Begriff auf einen Tempel bezog, dessen Standort wahrscheinlich, wenn auch unsicher, auf der Südseite der Akropolis aus der archaischen Zeit lag.“

Quelle: „Mikon’s Hekatompedon: An Architectural Graffito from Attica“ (American Journal of Archaeology , 2024)

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