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Archäologischer Fund: Forschern gelingt erstaunliche Entdeckung –  „Beginn einer Zivilisation“

Ein Rätsel um die prähistorische Tempelanlage Göbekli Tepe wurde nun gelüftet. Forschende stellten ihre Erkenntnisse nun der Öffentlichkeit vor.

Die Ausgrabungsstätte von Göbekli Tepe.
© Erman Gunes - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Eine neue Studie zu einem archäologischen Fund deutet darauf hin, dass mysteriöse Schnitzereien am ältesten Monument der Welt einen Sonnenkalender darstellen könnten. Dieser Kalender ist dabei kein beliebiger. Er soll als Erinnerung an den Tag eines Kometeneinschlags geschaffen worden sein.

Archäologischer Fund am ältesten Monument der Welt

Gefunden haben die Forschenden diesen Kalender an der Tempelanlage Göbekli Tepe in der Türkei. Vor etwa 12.000 Jahren soll dieser Komplex entstanden sein und ist damit sogar doppelt so alt wie Stonehenge. Wissenschaftler*innen der Universität Edinburgh, die an der Studie zum archäologischen Fund beteiligt sind, argumentieren, dass Göbekli Tepe um 9.000 v. Chr. errichtet wurde, um Sonne, Mond und Sternbilder zu beobachten.

„Es scheint, dass die Bewohner*innen von Göbekli Tepe aufmerksame Himmelsbeobachter*innen waren, was zu erwarten war, da ihre Welt durch einen Kometeneinschlag verwüstet wurde“, wird Dr. Martin Sweatman von der School of Engineering der Universität Edinburgh, der die Forschungsarbeit leitete, von The Daily Mail zitiert.

Dabei fanden sie seltsame, V-förmige Symbole auf den Säulen des fünfzehn Meter hohen Göbekli Tepe. Diese könnten laut Studie einen Tag im Jahr darstellen und bilden somit einen Sonnenkalender mit 365 Tagen. Die Wissenschaftler berechneten, dass dieser Kalender aus zwölf Mondmonaten und elf Extratagen besteht. Die Schnitzereien sind demnach der älteste bekannte Kalender der Welt und markieren sowohl die Mondphasen als auch die Sonnenzyklen.

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Komenteneinschlag als Ursache

Die Forschenden um Dr. Sweatman vermuten, dass das prähistorische Monument aus einem ganz bestimmten Grund geschaffen wurde. Dabei sollte nämlich das Datum festgehalten werden, an dem vor etwa 13.000 Jahren ein Schwarm Kometenfragmente auf der Erde einschlug. Dieser Aufprall führte nachweislich zu einer kleinen Eiszeit, die über ein Jahrtausend andauerte und viele Tierarten auslöschte.

Der Kometeneinschlag könnte laut der Studie zu einem grundlegenden Wandel im Lebensstil der frühen Menschen geführt haben. Von der Jagd und dem Sammeln hin zur Landwirtschaft – was die Geburt der Zivilisation in Westasiens einleitete. Eine frühere Studie legt nahe, dass in dieser Region zu dieser Zeit der Übergang zu dauerhaften Siedlungen und Landwirtschaft stattfand.

„Dieses Ereignis könnte den Beginn einer Zivilisation markiert haben, indem es eine neue Religion ins Leben rief und die Entwicklung einer Landwirtschaft anregte, um mit dem kalten Klima zurechtzukommen. […] Möglicherweise sind ihre Versuche, aufzuzeichnen, was sie sahen, die ersten Schritte zur Entwicklung der Schrift Jahrtausende später“, erklärt Dr. Sweatman.

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Beweise für Naturkatastrophe

Darüber hinaus soll es zahlreiche Beweise aus verschiedenen Kontinenten geben, welche die Theorie eines Kometeneinschlags um diese Zeit unterstützen. Analysen von Bodensedimenten in Nordamerika und Grönland, wo die größten Fragmente vermutlich einschlugen, zeigen übermäßige Mengen an Platin und Nanodiamanten sowie Hinweise auf Materialien, die durch extrem hohe Temperaturen geschmolzen wurden.

Auch ein erst kürzlich entdeckter archäologischer Fund an einer Säule in der Nähe von Göbekli Tepe scheint den Tauriden-Meteorstrom abzubilden, was die Theorie eines Kometeneinschlags weiter untermauert. Wissenschaftler*innen glauben, dass dieses Monument über Jahrtausende hinweg für die antiken Völker von Bedeutung war.

Quellen: „Representations of calendars and time at Göbekli Tepe and Karahan Tepe support an astronomical interpretation of their symbolism“ (2024, Time and Mind); The Daily Mail

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