Veröffentlicht inScience

Uraltes Sumpfmonster entdeckt: „Riesiges Exemplar“ versetzt Forscher ins Staunen

Ein Salamander-artiges Sumpfmonster haben Forschende in Namibia entdeckt. Sie stießen dabei gleich auf mehrere Exemplare.

Sumpf im Schummerlicht
© Arvid - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Seit ihrer Entstehung hat die Erde mindestens fünf große Eiszeitalter durchlebt. Eines davon, die sogenannte Permokarbonische Vereisung, erstreckte sich vom späten Karbon vor etwa 335 Millionen Jahren bis ins frühe Perm vor rund 260 Millionen Jahren. Diese Periode war durch ausgedehnte Gletscherbildungen gekennzeichnet, die weite Teile der südlichen Hemisphäre bedeckten. Ihre Auswirkungen führten zu bedeutenden Veränderungen des Meeresspiegels, der Klimamuster und zu ökologischen Umbrüchen. Nun haben Wissenschaftler einen Zeugen dieser lebensfeindlichen Zeit entdeckt: ein übermenschengroßes Sumpfmonster namens Gaiasia jennyae.

Sumpfmonster in Namibia

Knapp 40 Millionen Jahre, bevor die ersten Dinosaurier Fuß auf die Erde setzten, lauerte die Kreatur bereits in den Sümpfen des heutigen Namibias. Ein Forschungsteam um Jason Pardo, NSF-Postdoktorand am Field Museum in Chicago, und Claudia Marsicano von der Universität Buenos Aires hat das Fossil der Kreatur analysiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden im Fachjournal Nature.

„Gaiasia jennyae war deutlich größer als ein Mensch und hielt sich wahrscheinlich in der Nähe des Grundes von Sümpfen und Seen auf“, erklärte Pardo im Rahmen einer Pressemitteilung des Field Museums. Das Sumpfmonster habe „einen großen, flachen Kopf in Form eines Toilettensitzes, mit dem es sein Maul öffnen und Beute einsaugen kann“.

Darüber hinaus habe das Tier über riesige Reißzähne verfügt, die die gesamte Vorderseite des Mauls ausstatteten. Zwar sei es außergewöhnlich groß, doch spekulierte der Postdoktorand, es sei möglicherweise relativ langsam gewesen und habe daher wahrscheinlich eher aus dem Hinterhalt zugeschlagen. Benannt ist es nach der namibischen Wasserstelle von Gai-as, wo die Forschenden das Fossil entdeckten.

Auch interessant: 520 Millionen Jahre altes Gehirn entdeckt – „fast perfekt konserviert“

„Wirklich schockierend“

„Als wir dieses riesige Exemplar fanden, lag es einfach als riesige Konkremente auf dem Felsvorsprung, war das wirklich schockierend“, ergänzte Marsicano. „Schon beim Anblick wusste ich, dass es sich um etwas völlig anderes handelt. Wir waren alle sehr aufgeregt.“ Die Untersuchung des Schädels habe schnell gezeigt, dass die ineinandergreifenden großen Reißzähne einen, für einen Tetrapoden einzigartigen, Biss darstellten.

Nach diesem ersten Fund förderte das Team noch eine Reihe weiterer Exemplare des Sumpfmonsters zutage. Unter ihre Entdeckungen mischte sich ein kompletter Schädel, eine Wirbelsäule und weiteres „fantastisches Material“.

„Gaiasia ist ein Stamm-Tetrapode – ein Überbleibsel dieser früheren Gruppe, bevor sie sich entwickelte und in die Gruppen aufspaltete, aus denen Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien hervorgingen, die als Kronen-Tetrapoden bezeichnet werden“, so Pardo.“Es ist wirklich sehr überraschend, dass Gaiasia so archaisch ist. Es war mit Organismen verwandt, die wahrscheinlich 40 Millionen Jahre zuvor ausgestorben sind.“

Quellen: „Giant stem tetrapod was apex predator in Gondwanan late Palaeozoic ice age“ (Nature, 2024); Field Museum

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.