Wenn ein archäologischer Fund gemacht wird, muss dieser nicht aus der Antike oder Bronzezeit stammen. Jüngere Objekte sind oft von ebenso großem Interesse wie die Schätze des Altertums. So wie zum Beispiel bei einem alten englischen Kreuzer.
Archäologischer Fund: Um dieses Kriegsschiff handelt es sich
Eine der häufigsten Ort, an denen archäologische Funde entdeckt werden, sind Schlachtfelder. Das liegt daran, dass sich dort in großer Masse meist metallische Gegenstände finden lassen, die leicht auch ganze Zeitalter überdauern. Manchmal müssen diese aber nicht besonders lange überleben, so wie im Falle eines englischen Kriegsschiffes, das Archäolog*innen vor kurzem in der Nordsee entdecken konnten.
Dieses stammt nämlich aus dem Ersten Weltkrieg und sank wohl bereits 1914, das heißt vor 110 Jahren. Kevin Heath, ein Experte für untergegangene Schiffswracks, begab sich nach langer Recherche auf die Suche nach der HMS „Hawke“ und konnte schließlich vor der Ostküste Schottlands einwandfrei feststellen, dass es sich um das vermutete Schiff handelte. Dennoch sollen noch, wie NPR berichtet, Historiker*innen aus Großbritannien eine Untersuchung vornehmen, damit der archäologische Fund als offiziell bestätigt gelten kann.
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Das ereignete sich wohl an dieser Stelle
Die Geschichte, die hinter dem archäologischen Fund steckt, ist allerdings tragisch. Heath gelang es, das Wrack durch die Logbücher eines deutschen Unterseebootes zu lokalisieren, das die „Hawke“ bereits zu Beginn des Krieges torpedierte. Das Schiff sank sofort, 500 Seemänner gingen dabei in den Tod. Es sei ein „riesiger Verlust an Menschenleben“ gewesen, wie Heath erklärt. Durch den frühen Zeitpunkt im Oktober 1914 war die „Hawke“ eines der ersten versenkten Kriegsschiffe des Ersten Weltkrieges.
Beeindruckend ist dabei laut den Taucher*innen, die das Wrack genauer unter die Lupe nahmen, der gute Zustand, in dem dieses sich befindet. Auch erste Reaktionen gingen bei dem Forscherteam bereits ein. Nachdem schon in englischsprachigen Medien über den archäologischen Fund berichtet wurde, meldeten sich bei Heath mehrere Familien von Überlebenden, um ihm für die Entdeckung zu danken. Mit Abschluss einer kurzen Untersuchung plant überdies die Royal Navy, die britische Flotte, den Fundort zu einer geschützten Stätte zu erklären.
Quellen: NPR
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