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Asteroid mit Folgen: Forscher entdecken massiven Einschlag auf Jupitermond

Ein japanischer Wissenschaftler stellt eine dramatische Theorie auf. Sie könnte die Ursache dafür liefern, dass sich der Jupitermond verändert habe.

KI-generiertes Bild eines Asteroideneinschlags.
© AiDesign - stock.adobe.com

Wie sieht der Jupiter aus?

Der Jupiter ist ein Gasriese und der größte Planet in unserem Sonnensystem. Seine Oberfläche besteht aus Gaswolken, die riesige Bänder und Wirbel bilden. Das sorgt für eine fast unverwechselbare Oberfläche.

Ein uralter Asteroid von gewaltiger Größe traf vor rund vier Milliarden Jahren auf den Jupitermond Ganymed. Dieser verursachte einen so dramatischen Einschlag, das der größte Mond im Sonnensystem möglicherweise dauerhaft ins Schwanken geriet. Neue Untersuchungen legen nahe, dass dieser Asteroid einen Durchmesser von etwa 300 Kilometern hatte – zwanzigmal größer also als der Fels-Koloss, der vor 66 Millionen Jahren das Aussterben der Dinosaurier auf der Erde verursachte.

Asteroid hinterlässt deutliche Spuren

Der Einschlag des Asteroiden erzeugte einen riesigen Krater von bis zu 1.600 Kilometern Durchmesser und könnte dafür verantwortlich sein, dass Ganymed heute so ausgerichtet ist, dass die Einschlagstelle immer vom Jupiter weg zeigt. Laut Dr. Naoyuki Hirata von der Kobe University in Japan, der die Studie leitete, wurden die markanten Furchen auf der Oberfläche von Ganymed lange Zeit als Überreste dieses gewaltigen Einschlags betrachtet.

Doch die genaue Größe des Asteroiden und die Auswirkungen auf den Mond blieben bislang unklar, erklärte er in einer Pressemeldung der Kobe University. Hiratas Simulationen zeigen, dass der Einschlag so heftig war, dass er den gesamten Mond destabilisieren und um seine Achse schwingen ließ. „Die ursprüngliche Oberfläche wurde vollständig abgetragen,“ so Hirata, was auch das Innere des Mondes beeinflusst haben könnte, in dem sich möglicherweise ein verborgener Ozean befindet.

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Weitere Untersuchungen notwendig

Die Theorie von Hirata über den Asteroiden könnte durch die Mission der europäischen Weltraumsonde Juice weiter bestätigt oder widerlegt werden. Die Sonde, die bereits auf dem Weg zum Jupiter und seinen Monden ist, wird nach Wasser und Energiequellen suchen, die für Leben auf den Jupitermonden notwendig sein könnten. Zudem könnte Juice die bisher besten Bilder der Oberfläche Ganymeds liefern und möglicherweise Überreste des Einschlags oder Anomalien im Gravitationsfeld des Mondes entdecken.

Prof. Leigh Fletcher von der Universität Leicester, der nicht an der Studie beteiligt war betont gegenüber The Guardian die Bedeutung der Juice-Mission. Sie sei wichtig für das Verständnis der komplexen und uralten Oberflächen der Jupitermonde. „Die Beobachtungen der Sonde werden hervorragende neue Erkenntnisse über die Einschlag- und Neuausrichtungs-Hypothese liefern“, sagte er. Diese Mission könnte Licht in die Vergangenheit von Ganymed bringen und zeigen, wie der gigantische Einschlag des Asteroiden den Mond und seine Entwicklung beeinflusst hat.

Quellen: „Giant impact on early Ganymede and its subsequent reorientation“ (Nature, 2024); The Guardian

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