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Kernfusion: Neue Technologie könnte Energiemarkt verändern

Die Diskussion über die Energieerzeugung führt durch alle Schichten und Gruppen in Deutschland. Kernfusion scheint aber kaum noch ein Thema zu sein, zu Unrecht.

Reaktor für Kernfusion (KI-generiertes Bild)
© suchetpong - stock.adobe.com

Dieser Physiker hält Zeitreisen für plausibel

Michio Kaku ist anerkannter Wissenschaftler und vertritt durchaus innovative Ideen. Auch zum Thema Zeitreise hat er eine sehr optimistische Einschätzung.

Die Kernfusion stellt eine der Technologien dar, die die ganze Welt in kurzer Zeit verändern könnte, wenn sie denn wirklich funktioniert. Ein deutsches Unternehmen ist diesem Ziel einen großen Sprung näher gekommen.

Kernfusion: Diese Firma ist dem Erfolg auf der Spur

Schon seit Jahren wird am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik an einem Reaktor gebaut, der es in sich hat. Er soll einer der möglichen Kandidaten für einen funktionierenden Reaktor für Kernfusion sein, ist aber vor allem als Forschungsprojekt angelegt. Doch die Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden konnten, will nun ein deutsches Unternehmen, Proxima Fusion, nutzen, um selbst Kraftwerke zu bauen. Dazu werden zuerst allerdings einige wichtige Schritte nötig.

In einem ausführlichen Interview mit heise.de erklärte der Gründer, Francesco Sciortino, wie er dabei vorgehen will. Zunächst muss vor allem eine „positive Energiebilanz“ erreicht werden. Das bedeutet, dass das System, das die Kernfusion erzeugen soll, mehr Energie erzeugt, als hineingesteckt wird. Gerade bei dieser Art von Kraftwerk ist das allerdings sehr aufwändig, da die initial nötigen Mengen an Energie gewaltig sind, um überhaupt die Wärme für eine solche Reaktion zu erzeugen.

Dazu ist bereits ein erstes Kraftwerk in der Forschungsphase. Dabei handelt es sich um „Stellaris“, dessen Name von einer speziellen Reaktor-Bauweise abgeleitet ist, dem „Stellarator“. Laut Sciortino ist der Kernfusion-Designvorschlag bereits größtenteils abgeschlossen, wodurch nur noch die notwendige Finanzierung aufgetrieben werden muss, um das Projekt ins Laufen zu bringen.

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„Stellarator“ bringt die Sache ins Rollen

Die Lösung, für die sich das Start-up entschieden hat, baut dabei an bereits gemachte Erfahrungen an. Der „Stellarator“ wurde bereits einmal gebaut, und zwar in Greifswald, hier bekannt als „Wendelstein 7-X“. Das Forschungsprojekt ist eine der vorgeschlagenen Formen für einen Reaktor, der eine stabile Kernfusion ermöglichen soll. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Problem, da die Technologie eine große Hürde überwinden muss.

Denn damit die Kernfusion beständig läuft und sich nicht sofort wieder verflüchtigt, muss das Plasma, das sich im Prozess bildet, auf einer extrem hohen Temperatur gehalten werden. Das Problem: Diese Hitze kann kein Material der Welt aushalten. Deswegen müssen Magnetfelder erzeugt werden, die die ablaufende Reaktion gewissermaßen „in der Schwebe“ halten. Dadurch läuft die Reaktion immer weiter und produziert laufend Energie.

Dabei nutzt Proxima Fusion einen zentralen Vorteil, der mit dem Standort Deutschland einhergeht. Denn ausschließlich hier gelang es, einen funktionierenden Stellarator zu bauen, da dessen Form extrem komplex ist. In anderen Ländern, so der Gründer gegenüber heise, sei es schlicht unmöglich, das Know-How für solche Projekte aufzutreiben. Kernfusion ist damit demnach eines der wenigen Forschungsfelder, in dem die EU und insbesondere die Bundesrepublik vielen anderen Teilen der Welt voraus ist.

Quellen: heise.de

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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