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Archäologischer Fund: Legendäre Stadt aus der Ilias überrascht Forscher – „bin entzückt“

Archäologische Entdeckungen finden häufig statt, aber seltener in einer der ältesten Ausgrabungsstätten der Welt.

Forscher arbeiten an einem archäologischen Fund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

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Bei einem aktuellen archäologischen Fund gelang es Forscher*innen, in den Ruinen der uralten Stadt Troja mehrere beeindruckende Artefakte auszugraben. Diese zeigen vor allem eines: Wein war damals sogar noch beliebter als heute.

Archäologischer Fund: Griechischer Wein und die altvertrauten Trojaner

Der Reichtum der legendären Stadt Troja ist seit tausenden von Jahren der Stoff für Legenden. Am berühmtesten ist die „Ilias“, das zweitwichtigste Werk des griechischen Dichters und Geschichtsschreibers Homer. Ein archäologischer Fund konnte nun beweisen, dass dieser Wohlstand keine reine Legende war. Dabei handelt es sich aber ironischerweise nicht um Gegenstände von hohem Wert.

Stattdessen untersuchten Forscher*innen der Universität Tübingen eine Reihe von Bechern, die in den Außenbereichen der Ausgrabungsstätte Troja entdeckt wurden, auf Rückstände der Getränke, die daraus konsumiert wurden. Dabei handelte es sich, wie sie in ihrer Studie angeben, offenbar um Wein.

Das Besondere daran ist, dass Wein in der Bronzezeit (etwa 3.300 bis 1.200 vor Christus) das mit Abstand teuerste Getränk war, das damals auf dem Markt zu haben war. Eigentlich galt Bier als die preiswertere Version, auch wenn dieses ebenfalls nicht oft konsumiert werden konnte. Doch anhand des archäologischen Fundes lässt sich demonstrieren, dass auch einfache Menschen in Troja Zugriff auf das luxuriöse Getränk hatten.

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Der archäologische Fund fügt damit einer langen Kette von Beweisen ein weiteres Stück hinzu. Dabei geht es darum, die alte Geschichte der Stadt Troja zu belegen. Diese wurde erst im späten 19. Jahrhundert von dem deutschen Archäologen Heinrich Schliemann im Nordwesten der heutigen Türkei entdeckt. Doch dieser ließ die Arbeit unfertig zurück. Denn der archäologische Fund der Stadt besteht aus mehreren Schichten, von denen nur eine die Version von Troja ist, nach der Schliemann suchte.

Die anderen Schichten, die die Stadt zu mehreren Zeiten repräsentieren, zeigen eine weitaus weniger wohlhabende, aber dennoch stark befestigte Siedlung. Doch in der späten Bronzezeit, also Ende des 2. Jahrtausends vor Christus, handelte es sich um einen der reichsten Orte am Mittelmeer. Dieser wurde tatsächlich, wie die Sage erzählt, auch in dieser Zeit zerstört, was dafür spricht, dass der Geschichte ein wahrer Kern zugrundeliegt.

Dabei ist es nun umso leichter für die Wissenschaft geworden, die Ereignisse der „Ilias“ mit Beweisen zu untermalen. Der archäologische Fund wurde entsprechend von der Präsidentin der Universität Tübingen kommentiert: „Ich bin entzückt, dass wir ein weiteres Stück zu dem Puzzle hinzufügen können, aus dem sich ein Bild von Troja bauen lässt“, wie die Universität selbst angibt. Das ist aber noch nicht das Ende der Forschungen. Diese sollen weiter stattfinden, um das Puzzle zu vervollständigen.

Quellen: „The Question of Wine Consumption in Early Bronze Age Troy: Organic Residue Analysis and the Depas amphikypellon“ (American Journal of Archaeology, 2025), Universität Tübingen

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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