Töne von Klingeltönen, Benachrichtigungen und kurzen Videos sind heute fester Bestandteil unseres Alltags, und wir werden einer Fülle von Reizen ausgesetzt wie nie zuvor. Dies kann zuweilen eine erhebliche Herausforderung darstellen und unsere Konzentration beeinträchtigen. Ein Forscher prägte einst den Begriff „Popcorn-Gehirn“, um dieses Phänomen zu beschreiben.
Popcorn-Gehirn: Darum hat es Probleme mit der Konzentration
Schon 2011 hat der Forscher David M. Levy den Begriff des Popcorn-Gehirns eingeführt, wie CNN einst berichtete. Mit dieser Metapher wollte er auf das verstärkte Multitasking und die Reizüberflutung der modernen digitalen Welt aufmerksam machen und wie sich all das auf unser Gehirn und unsere Konzentration auswirkt.
Denn das Design der meisten aktuellen Apps ist perfekt dafür geeignet, den Fokus des Nutzers oder der Nutzerin zu zerstreuen. Und das Gehirn, so Levys Annahme, passt sich dem konstanten Frontalangriff an Geräuschen, Vibrationen und anderen Reizen an, indem es sich an dieses Tempo anpasst. Daraus resultiert die Gefahr, nicht mehr mit dem Offline-Leben umgehen zu können, wo die Dinge weitaus langsamer ablaufen.
Das Gehirn entwickelt sich also zu einem Maiskorn in der Pfanne, dass bei Erhitzung wie wild umherhüpft und dann aufpufft – ein Popcorn-Gehirn also.
Auch gut zu wissen: Moderne Technologien haben die Macht, uns komplett zu verändern. Ein neues Apple-Produkt könnte unsere Wahrnehmung nachhaltig stören, wenn wir nicht aufpassen.
Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt kontinuierlich
Das Problem hat sich in den vergangenen 20 Jahren mit dem Aufkommen von Social Media weiter verschärft. Laut einer neueren Studie ist die Konzentration auf eine Sache in der Zeit von zweieinhalb Minuten auf nur 47 Sekunden gesunken, wie Metro berichtet.
Die auf den jeweiligen Plattformen eingesetzten Algorithmen rücken permanent Informationen und Unterhaltung in den Fokus der Nutzerschaft, wobei ständig Dopamin ausgeschüttet wird – diese wiederkehrenden Belohnungen sorgen dafür, dass wir nach neuen Stimuli weitersuchen. Das anhaltende Ringen um die eigene Aufmerksamkeit und der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeiten sorgt dann für Rastlosigkeit im Gehirn.
Das kannst du gegen das Popcorn-Gehirn tun
Der Psychologe Dr. Daniel Glazer hat laut Metro einige Tipps parat, um das Popcorn-Gehirn in Schach zu halten. So sollen Betroffene fest technikfreie Zeiten in ihren Alltag einplanen. Das Handy mit ausgeschalteten Benachrichtigungen in einen anderen Raum zu legen, soll ebenfalls helfen wie das gelegentliche Löschen von Apps.
Wer, wie beim Guardian, das Handy im Bus vergisst, profitiert in Bezug auf das Popcorn-Gehirn und fehlende Konzentration zwar auch. Allerdings hat man dann anderen Stress am Hals.
Quellen: CNN, Metro UK, The Guardian
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