Schätzungsweise werden jährlich rund 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infiziert, hauptsächlich in den Tropen und Subtropen. In der Bundesrepublik steigt die Zahl der Ansteckungen ebenfalls. Reisende schleppen das Denguefieber ein, normalerweise aus Asien, Südamerika oder Afrika. Schuld ist die Asiatische Tigermücke, der Überträger der Krankheit.
Denguefieber in Deutschland: Das ist bekannt
So wurden beispielsweise in Berlin in diesem Jahr bereits 39 bestätigte Infektionen mit dem Virus registriert. Zwei Betroffene mussten im Krankenhaus behandelt werden. Das seien deutlich mehr als in der Vergangenheit, bestätigt das Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGESO) in einem Wochenberichtet.
Dort heißt es auch, dass in den Jahren 2015 bis 2019 der mittlere Wert für einen vergleichbaren Zeitraum bei 18 Fällen gelegen habe. Nun wurden allein in der ersten Aprilwoche bereits 13 weitere Fälle von Denguefieber gemeldet. Laut LAGESO ist das die höchste je übermittelte Zahl seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes 2001. Insgesamt wurden dem Robert Koch-Institut bis zum 18. April 2024 fast 600 Infektionen in Deutschland mit dem Virus gemeldet.
Zu den häufigsten Symptomen der Tropenkrankheit zählen:
- Plötzlich auftretendes hohes Fieber und Kopfschmerzen
- Hautausschlag, der sich vom Rumpf auf Arme, Beine und Gesicht ausbreitet
- Starke Gelenk- und Muskelschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwäche und Müdigkeit
Kein wirksames Medikament gegen das Denguefieber
Ein wirksames Medikament gegen das Denguefieber gibt es nicht. Gegen die Symptome helfen aber schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol. Aber Achtung: Medikamente, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten, also beispielsweise Aspirin sind tabu.
Denn dieser Wirkstoff verdünnt das Blut, und da die Krankheit manchmal mit Blutungskomplikationen einhergeht, könnte dies gefährlich werden. Doch es gibt auch Grund zur Beruhigung. Denn etwa 75 Prozent der Infektionen verlaufen nur mit milden Symptomen oder sogar völlig unbemerkt.
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Asiatische Tigermücke breitet sich in Europa aus
Das Denguefieber kam viele Jahrzehnte fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen vor. Besorgniserregend ist aber, dass sich der Überträger der Krankheit, die Asiatische Tigermücke, immer weiter in Europa ausbreitet. So wurden im Sommer 2023 am Gardasee erstmals Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert.
Dabei haben sich die betroffenen Personen nicht auf einer Fernreise angesteckt, sondern der Erreger sei „lokal erworben“ worden, schreibt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten in seinem Bericht. Eine mögliche Ursache für die steigenden Infektionen mit dem Denguefieber könnte der Klimawandel sein, denn in Europa wird es nämlich allmählich warm genug für die Mücke.
„Was wir sehen am Gardasee, ist eine Konsequenz von dem, was sich in den vergangenen Jahren durch den Klimawandel an Risikopotenzial aufgebaut hat. Wir haben die Tigermücken. Die breiten sich aus“, sagte Tropenmediziner August Stich vom Klinikum Würzburg Mitte damals dem Bayerischen Rundfunk.
Quellen: Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, Bayrischer Rundfunk, Robert Koch-Institut
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