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Höheres Risiko für einen frühen Tod – Forscher warnen vor diesen Lebensmitteln

Eine neue Studie von Forscher*innen der Harvard Universität hat den Zusammenhang von ultrahoch verarbeiteten Lebensmitteln und zahlreichen Erkrankungen untersucht. Die Ergebnisse lassen erschaudern.

Verschiedenen Lebensmittel liegen auf einem dunklen Untergund.
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Gute vs. schlechte Fette

Fette haben einen schlechten Ruf: schließlich machen sie dick – aber ganz so einfach ist es nicht. Diese Fette benötigt unser Körper sogar zum Überleben.

Forschende der Harvard T.H. Chan School of Public Health haben das Essverhalten von über 100.000 Personen untersucht. Dabei sind sie zu einem besorgniserregendem Ergebnis gekommen. Denn Menschen, die häufiger ultrahoch verarbeitete Lebensmittel aßen, wiesen ein höheres Risiko auf, frühzeitig zu sterben.

Ultrahoch verarbeitete Lebensmittel erhöhen Sterberisiko

Das Forschungsteam unter der Leitung von Mingyang Song, Professor für klinische Epidemiologie und Ernährung, hat in einer groß angelegten Studie die Ernährung von  74. 563 Frauen and 39. 501 Männer über mehrere Jahre dokumentiert. Keine der Studienteilnehmer*innen waren zu Beginn der Untersuchung jemals zuvor an Krebs, Herz-Kreislauf-Störungen oder Diabetes erkrankt.

 Zwischen 1986 und 2018 machten die Proband*innen alle zwei Jahre Angaben zu ihrer Gesundheit, ihrer Ernährung und ihren Lebensgewohnheiten. Die Ergebnisse, die im medizinischen Fachjournal The BMJ veröffentlicht wurden, zeigen, dass der häufige Verzehr von ultrahoch verarbeiteten Lebensmitteln mit einem früheren Tod in Verbindung gebracht werden kann.

Bei ultrahoch verarbeiteten Lebensmitteln handelt es sich um verzehrfertige oder erhitzbare industriell gefertigte Produkte. Sie werden größtenteils oder vollständig aus Substanzen wie künstlichen Aromen, Farbstoffen, Texturgebern und anderen Zusatzstoffen hergestellt, schreiben die Wissenschaftler*innen in der Studie. Solche Lebensmittel würden 57 Prozent der täglichen Ernährung aller Erwachsenen in den USA ausmachen, bei Jugendlichen sind es sogar 67 Prozent.

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Zahlreiche Gesundheitsschäden festgestellt

Die Forschenden schreiben in der Studie, „dass ein hoher Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel mit einem erhöhten Risiko für Gesamtmortalität, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolischen Syndrom, Depression und postmenopausalen Brustkrebs verbunden war.“

Vor allem die erhöhte Sterberate unter den Teilnehmer*innen die sehr viele solcher Lebensmittel zu sich genommen haben, erscheint besorgniserregend. „Im Vergleich zu denen im niedrigsten Viertel des Verzehrs hochverarbeiteter Lebensmittel hatten die Teilnehmer im höchsten Viertel eine um 4 % höhere Gesamtmortalität und eine um 9 % höhere Mortalität aufgrund anderer Ursachen als Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, so die Forscher*innen.

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Diese Lebensmittel sind besonders gefährlich

Doch bestimmte Nahrungsmittel scheinen dabei von den Wissenschaftler*innen als besonders gefährlich eingestuft worden zu sein. So soll vor allem ultrahoch verarbeitetes Fleisch, Geflügel und Meeresfrüchte im Kontext der Studie mit dem höchsten Gesundheitsrisiko verbunden sein.

Außerdem sollen künstlich gesüßte Getränke, Desserts auf Milchbasis und hochverarbeitete Frühstücksnahrungsmittel ebenfalls zu einer höheren Gesamtmortalität unter den Teilnehmer*innen geführt haben. Doch die Wissenschaftler*innen betonen auch, dass noch weitere Studien nötig sind, um das Gefahrenpotenzial von ultrahoch verarbeiteten Lebensmitteln wirklich genau abschätzen zu können.

Quelle: „Association of ultra-processed food consumption with all cause and cause specific mortality: population based cohort study“ ( The BMJ, 2024)

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