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Fatale Kettenreaktion: Forscher decken verheerende Umweltkatastrophen auf

Vor etwa 100 Millionen Jahren ereignete sich die tödliche Katastrophe. Sie sorgte für riesige tote Zonen im Ozean.

Ki-generierte Aufnahme vom lebensfrohen Meeresboden unter Wasser.
© DJSPIDA FOTO - stock.adobe.com

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Vor etwa 100 Millionen Jahren ereignete sich eine Reihe katastrophaler Umweltkrisen, die das Leben in den Ozeanen nahezu auslöschte und die Evolution der Erde nachhaltig beeinflusste. Wissenschaftler der Universität Southampton haben in einer neuen Studie die Ursachen dieser verheerenden Ereignisse, näher untersucht. Diese Ereignisse traten auf, als der Sauerstoffgehalt in den Meeren drastisch abnahm und führten zu einem Massenaussterben mariner Arten.

Katastrophe im Ozean mit weitreichenden Folgen

Die Forscher*innen fanden heraus, dass eine sogenannte „Tag-Team“-Interaktion zwischen plattentektonischen Kräften und der Chemie der Ozeane hinter diesen Katastrophen steckt. Als der Superkontinent Gondwana im Mesozoikum zerbrach, kam es zu intensiver vulkanischer Aktivität. Dies setzte große Mengen Phosphor frei – ein Nährstoff, der das Wachstum von Meeresorganismen förderte. Diese Phosphorflut wirkte wie ein Dünger, führte jedoch letztlich zu einer Überlastung der Meeresökosysteme.

Die massive Zunahme biologischer Aktivität hatte verheerende Folgen: Organische Materie sank in großen Mengen auf den Meeresboden und verbrauchte den vorhandenen Sauerstoff. Dadurch entstanden riesige „tote Zonen“, in denen das Leben in den Ozeanen praktisch zum Erliegen kam. Co-Autor Benjamin Mills, Professor an der Universität Leeds, erklärte in einer Pressemeldung, dass diese anoxischen Ereignisse millionenfaches Sterben zur Folge hatten und noch heute spürbare Auswirkungen auf die Meeresökosysteme haben.

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Auswirkungen auf die heutige Zeit

So sind die Erkenntnisse dieser Studie sind nicht nur für die Vergangenheit von Bedeutung. Auch heute noch drohen ähnliche Prozesse die Meeresumwelt zu destabilisieren, warnen die Forschenden. Demnach haben menschliche Aktivitäten den Sauerstoffgehalt der Ozeane bereits um etwa zwei Prozent reduziert, was zu einer Ausdehnung der sauerstoffarmen Zonen führt.

Professor Tom Gernon, Hauptautor der Studie und Professor für Geowissenschaften an der University of Southampton betonte die Bedeutung dieser geologischen Forschung: „Das Studium geologischer Ereignisse bietet wertvolle Erkenntnisse, die uns helfen können zu verstehen, wie die Erde auf zukünftige Klima- und Umweltbelastungen reagieren könnte.“

Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie tiefgreifende geologische Veränderungen das Leben auf der Erde beeinflussen können. Die Zerstörung des Superkontinents Gondwana und die daraus resultierenden Kettenreaktionen haben die Meeresökosysteme nachhaltig verändert und die Evolution der Erde für immer geprägt.

Quellen: „Solid Earth forcing of Mesozoic oceanic anoxic events“ (Nature, 2024), University of Leeds

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