WhatsApp ist in Deutschland der beliebteste Messenger und auf tausenden Geräten installiert. Demnach ist es fahrlässig, aber nicht verwunderlich, dass auch effekthascherische Falschmeldungen im Netz kursieren. So musste der Dienst nun selbst Entwarnung geben.
WhatsApp-Support angeblich auf knapp 50 Geräten beendet
In englischsprachigen Medien aber auch auf deutschen News-Webseiten war binnen der letzten Tage vielfach dieselbe Meldung zu sehen: WhatsApp würde angeblich ab dem 01.01.2023 auf 49 Handys nicht mehr funktionieren. Als Gründe nannte man, dass iOS 13 und Android-Version 5 nun den Mindeststandard für die Unterstützung darstellen würden.
Demzufolge soll WhatsApp auf Geräten mit Android 4.1 (Release 2012) und iOS 12 (Release 2018) nicht mehr funktionieren, und das genau ab 0 Uhr am Silvestertag 2022/23. Doch das stimmt nicht (ganz).
Der Spiegel arbeitete einen Bericht von Gizchina als Ursprung der Falschmeldung heraus. Als Quelle gab man dort einen Blogpost von WhatsApp an, der über unterstützte Betriebssysteme informiert. Korrekt ist, dass der Support tatsächlich auf Geräten mit den oben genannten Firmware-Version von Android und Apple beendet ist. Doch ab hier wird es knifflig.
Eine gute Lüge enthält immer einen Tropfen Wahrheit
Denn weder der angebliche Stichtag (01.01.2023) noch die Tatsache, dass WhatsApp bei betroffenen Geräten nicht mehr funktioniert, stimmen. Personen, die WhatsApp auf entsprechend älteren Handys installiert haben, können den Messenger auch weiterhin nutzen.
Jedoch erhalten sie keine Updates mehr und damit keinen Zugang zu neuen WhatsApp-Funktionen. Das kann einer von mehreren Gründen sein, sich ein neues Handy zu kaufen, da das die Nutzung des Messengers künftig erschwert. Aber es ist nicht unmöglich.
Auch der Stichtag liegt bereits in der Vergangenheit. Der Blogpost wird von WhatsApp fortwährend aktualisiert. Bereits im vergangenen Jahr einigte man sich auf Android 5 als Mindeststandard zur Support-Erhaltung. Dass zwei iPhone-Modellen der Support gestrichen wird, wurde im Oktober diesen Jahres bekannt. Wir berichteten.
Geräteliste an den Haaren herbeigezogen
Des Weiteren habe WhatsApp auf Nachfrage vom Spiegel erklärt, dass man grundlegend keine Smartphone-Listen herausgibt, auf denen die App unterstützt oder nicht unterstützt werde. Natürlich lässt sich recherchieren, welche Smartphones Updates auf bestimmte Android- oder iOS-Versionen erhalten.
Doch während das beim iPhone aufgrund der übersichtlichen Produktpalette noch ein leichtes ist, wird es bei Android zu einem Ding der Unmöglichkeit. Also auch hier können die Informationen von Gezchina nur schwer verifiziert werden.
Quelle: Spiegel, WhatsApp, Gezchina
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.