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Für einen sicheren Flug werfen Chinesen gern Münzen ins Triebwerk

Flüge können in China aufgrund von Aberglaube schon einmal verzögert starten. Oft genug zumindest haben Passagiere Triebwerke für Glück als Wunschbrunnen genutzt.

Flugzeug-Turbine
In China werden Flugzeug-Turbinen gern zum Wunschbrunnen umfunktioniert. Foto: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

Nicht zum ersten Mal konnte in China ein Flugzeug nicht starten, weil ein Passagier vor dem Start Münzen in das Triebwerk geworfen hat. Der 28-jährige Mann tat dies nach eigener Aussage „für einen sicheren Flug“. Seines Erachtens nach sollte es Glück bringen, die Maschine mit Geldstücken zu füttern. Was sein Aberglaube allerdings zur Folge hatte, war die Streichung des Fluges von Anqing nach Kunming aus Sicherheitsgründen.

Auch für die Airline mit dem Namen Lucky Air brachte der Vorfall alles andere als Glück. Ihr entstanden laut einem Bericht der South China Morning Post Kosten von rund 18.500 Euro. Gegen den Mann wurden rechtliche Schritte eingeleitet.

Münzen im Flugzeug-Triebwerk bringen regelmäßig Pech

Schon 2017 sorgte eine 80-Jährige auf ähnliche Weise am Flughafen in Shanghai für Aufmerksamkeit. Damals alarmierten besorgte Passagiere die Crew, als sie beobachteten, dass die Seniorin von der Flugzeugtreppe aus Münzen in Richtung der Turbine warf.

Arbeiter der Fluggesellschaft China Southern, die die Verkleidung des Triebwerks öffneten, fanden im Inneren eine Geldmünze. Acht weitere Münzen wurden vor der Turbine auf dem Boden gefunden.

Laut des Kapitäns hätte es zu Problemen oder sogar zu einem Maschinenausfall führen können, wenn die Turbine das Metall eingezogen hätte. Das Flugzeug startet schließlich mit fünf Stunden Verspätung aus Shanghai ins südchinesische Guangzhou.

Probleme mit Passagieren sind keine Seltenheit

In China, dessen Flugmarkt rasant wächst, kommt es immer wieder zu ungewöhnlichen Vorfällen dieser Art. Einem Bericht bei Shanghai.ist zufolge gibt es mindestens vier dokumentierte Fälle, in denen Fluggäste „glücksbringende“ Münzen in Flugzeugtriebwerke warfen. Mehrfach wurde auch schon von Passagieren berichtet, die versuchten, die Notausgänge vor oder während des Fluges zu öffnen. In anderen Fällen wurde die Crew beschimpft oder angegriffen.

Natürlich sind wir hierzulande nicht frei von Aberglaube. Allein die Zahl 13 ist für Viele gruselig genug. Und auch an Verschwörungstheorien wie das Rätsel um das Bermuda-Dreieck glauben genug Menschen. In diesen Fällen zieht der Aberglaube allerdings zumindest keine technischen Schäden und rechtlichen Konsequenzen nach sich.

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