In den kommenden Monaten könnte über Online-Casinos eine Klagewelle rollen. Nach dem jüngsten Urteil des Landgerichtes Gießen, musste ein Glücksspiel-Anbieter einem Kunden seine Verluste zurückerstatten. Dass auch andere Betroffene diesem Schritt folgen könnten, ist nicht unwahrscheinlich.
Online-Casino muss 12.000 Euro zurückzahlen
Online-Casinos sind mittlerweile allgegenwärtig. Ob im Internet, draußen auf der Straße oder im Fernsehen – Werbung für Online-Glücksspiele wird fast überall platziert. Meist ist die Gesetzteslage auch nicht ganz klar. Nicht alles, was Online-Casinos hierzulande anbieten, ist erlaubt. Nun wurde das auch gerichtlich umgesetzt: Ein Spieler klagte gegen einen Anbieter und forderte, dass dieser seine Verluste in Höhe von circa 12.000 Euro rückerstatten müsse. Das Landgericht Gießen gab dem Kläger recht, berichtet die Tagesschau.
Die Klägerseite argumentierte, dass das Angebot des Online-Casinos hierzulande nicht rechtens sei und der Anbieter auch keine Lizenz in Deutschland besitze. Das Landgericht Gießen stimmte dieser Argumentation zu. Demnach habe der Spieler sein Geld ohne rechtliche Grundlage verloren und dürfe dies auch deshalb wieder zurückverlangen.
Folgen weitere Klagen?
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der Glücksspiel-Anbieter kann noch bis Anfang April Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt einlegen. Sollte es dazu kommen, dass das Urteil nicht gekippt wird, droht sämtlichen Online-Casinos eine Klagewelle.
Dieses Urteil kommt doch überraschend, weil ab dem 1. Juli 2021 in Deutschland ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft tritt. Bislang sind Online-Casinos nur in Schleswig-Holstein legal. Ab dem 1. Juli können sich die Anbieter bundesweit für eine Lizenz bewerben. Außerdem gab es vor kurzem einige Änderungen für Sportwetten-Apps. Und auch Apple musste sich vor Gericht verantworten, weil offenbar illegale iOS-Apps angeboten wurden.