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Experten warnen: Beliebte Shopping-App versteckt diese Kosten vor dir

Verbraucherschützer*innen warten aktuell vor Temu. Du solltest bei der Nutzung der App einige Faktoren beachten.

Person mit einem Smartphone und einer Kreditkarte
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Die Shopping-App Temu verspricht ihren Nutzenden das Erlebnis, sonst teure Geräte zu Spottpreisen zu erstehen – mit einem umfangreichen Sortiment an Produkten. Die Plattform bietet Artikel aus den Bereichen Mode und Wohnaccessoires sowie Beautyprodukte, Elektronik und Küchenutensilien. Sie ist sowohl als App als auch über die Website verfügbar und zieht Nutzende mit extrem niedrigen Preisen und erheblichen Rabatten an.

Temu: Nimm dich vor Gebühren in Acht

Die niedrigen Preise resultieren aus dem Geschäftsmodell der Plattform, das dem von Wish ähnelt. Sie fungiert als Vermittler für externe Händler und verkauft hauptsächlich No-Name-Produkte. Durch die Beibehaltung der meisten Produktpreise unter 150 Euro vermeidet Temu oft Zollgebühren, obwohl Einfuhrsteuern und Mehrwertsteuer für Artikel über 5,26 Euro dennoch anfallen können. Die Registrierung von Temu in Irland vereinfacht die steuerlichen Angelegenheiten für europäische Nutzende unter dem Import One Stop Shop (IOSS)-System.

Davor warnte im Mai auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfahlen und empfahl: „Informieren Sie sich über die geltenden Zollbestimmungen, wenn Sie bei Händler:innen außerhalb der EU bestellen. Sonst können zusätzliche Steuern und Zollgebühren auf Sie zukommen.“

Trotz seiner Beliebtheit steht Temu in der Kritik wegen der Produktqualität und des Kundenservice. „Gehen Sie nach Möglichkeit nicht in Vorkasse, sondern zahlen Sie erst, wenn Sie die Ware erhalten haben und zufrieden sind“, so die Zentrale daher weiter. „Bekommen Sie Zahlungsaufforderungen, bevor Sie Ware erhalten haben, ignorieren Sie sie nicht, sondern melden Sie sich beim Online-Kundenservice und erklären dort, dass Sie noch nichts erhalten haben.“

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Weitere Fallstricke der Shopping-App

Nutzende berichten von Problemen wie minderwertigen Waren, nicht gelieferten Bestellungen und schwer erreichbarem Support. Ein Testkauf des Westdeutschen Rundfunks (WDR) zeigte beschädigte Produkte, fehlende deutsche Anleitungen und das Fehlen der für Elektronik in der Europäischen Union (EU) vorgeschriebenen Conformité Européenne (CE)-Kennzeichnung, was auf potenzielle Sicherheits- und Compliance-Probleme hinweist.

Beim Einkauf auf Temu solltest du vorsichtig und informiert sein, um häufige Fallstricke zu vermeiden. Es ist wichtig, die Zollbestimmungen zu verstehen, um unerwartete Steuern und Gebühren zu vermeiden. Die Zahlung bei Erhalt kann dich vor Unzufriedenheit mit dem Produkt schützen. Außerdem solltest du dich auf lange Lieferzeiten einstellen, insbesondere für Artikel, die aus fernen Ländern verschickt werden. Auch in puncto Datenschutz solltest du einige wichtige Maßnahmen treffen.

„Wer sich durch ständige Werbeansprache gestört fühlt, sollte in der App oder in den Einstellungen des Smartphones Push-Benachrichtigungen ausschalten, vom E-Mail-Newsletter wieder abmelden oder auf eine Werbe-SMS mit STOP antworten“, empfahl die Verbraucherzentrale unter die Berufung auf die Temu-Nutzungsbedingungen.

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Jetzt Daten schützen

Der US-amerikanische Online-Marktplatz verschleiere gar nicht erst, „an personenbezogenen Daten interessiert zu sein und diese auch für kommerzielle Zwecke zu nutzen“. Umso wichtiger ist es, dass du etwa das Standorttracking in den Einstellungen deines Smartphones deaktivierst, ebenso wie Single-Sign-On.

Single-Sign-On (SSO) ist eine Authentifizierungsmethode, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, sich mit nur einem Satz von Anmeldedaten – etwa Benutzername und Passwort – bei mehreren Anwendungen oder Websites anzumelden. Mit SSO muss man sich nur einmal anmelden und erhält dann Zugang zu verschiedenen Diensten, ohne sich erneut einloggen zu müssen.

Als Reaktion auf regulatorische Warnungen des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) hat sich Temu bereits dazu verpflichtet, manipulative Praktiken wie die Verwendung von „Dark Patterns“ und unerklärten durchgestrichenen Preisen einzustellen. Ramona Pop, Vorständin des vzbv, befindet das für gut. Alle fragwürdigen Prozesse der Shopping-App lassen sich dadurch allerdings nicht beenden. Und: „Der Verbraucherzentrale Bundesverband wird im Blick behalten, ob sich der Anbieter an seine Unterlassungserklärung hält.“

Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen; Westdeutschen Rundfunks

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