Obwohl der Planet Venus früher mal wie unsere Erde war, herrschen dort heute lebensbedrohliche Bedingungen für uns. Die Temperaturen sind unerträglich warum und der Druck ist 92-fach höher als der der Erdatmosphäre. Forscher hatten schon länger Vulkane auf der Oberfläche der Venus entdeckt. Doch hielten sie sie nicht mehr für aktiv. Dahinter könnte aber ein großer Irrtum stecken.
Planet Venus: Wieso wurden die aktiven Vulkane übersehen?
Aus der Kombination der enormen Hitze und dem Magmavorkommen auf dem Planeten Venus ist auch dicht unter der Oberflächenkruste eine Art Tektonik entstanden, die Vulkane auf der Venus gebildet haben. Bislang hatte man angenommen, dass die Hinweise auf Lavaströme mehrere Millionen Jahre alt sein könnten, da die Oberflächenverwitterung es alt wirken ließ. Doch nun könnten die Vulkane des Planeten Venus tatsächlich noch aktiv sein. Damit wäre sie der einzige Planet im Sonnensystem, der neben unserem aktive Vulkane besitzt.
Die Daten der ESA-Sonde Venus Express lieferten Hinweise auf die Vulkane. Bei Infrarotmessungen wurden immer wieder auffällige Hotspots entdeckt. Über Tage hinweg schienen einige der Hotspots auch ihre Temperaturen zu ändern. Da die Atmosphäre des Planeten Venus sehr dicht ist, lässt sich die chemische Zusammensetzung der Oberfläche nur schwer bestimmen. Der Nahinfrarot kommt nur an wenigen Stellen durch. So konnte auch die Olivin-haltige Lava entdeckt werden. Viele dieser Lavaströme auf dem Planeten Venus wurden jünger als 250.000 Jahre geschätzt.
Ein Experiment sollte Aufschluss bringen
Um das genaue Alter der Lavaströme zu bestimmen, müsste man wissen, wie schnell Olivin unter den Bedingungen auf der Venus oxidiert. Doch darüber ist kaum etwas bekannt. Der Prozess kann nur im Labor nachvollzogen werden. Dies haben nun Forscher des Lunar and Planetary Institute in Housten durchgeführt. Sie setzten einen Olivinbrocken Temperaturen von 600 bis 900 Grad aus und untersuchten die Oberfläche. Dann wurde geschaut wie dies die Nahinfrarot-Spektren beeinflusst.
Nach wenigen Tagen bildete sich eine rötlich-dunkle Verwitterungsschicht aus den Oxidationsprodukten Hämatit und Magnetit. Nach einem Monat bei 600 Grad bedeckte diese Schicht einen großen Teil der Oberfläche. Bei 900 Grad war das Olivin vollständig durch Hämatit bedeckt. Im Inneren befand sich jedoch immer noch das Olivin, das von den Nahinfrarot-Spektren aber nicht erkannt wurde.
Vulkane auf der Venus könnten noch aktiv sein
Aus dem Experiment lässt sich schließen, dass die Oberflächenverwitterung auf dem Planeten Venus schneller stattfindet, als man bisher angenommen hatte. Die Lavaströme wurden daher älter eingeschätzt als sie eigentlich sind. Schon nach wenigen Monaten oder Jahre ist die Oxidschicht verhüllt. Zuvor ging man davon aus, dass die Lavaströme Tausende oder Millionen von Jahren alt sein könnten.
Daher kann man davon ausgehen, dass die Vulkane auf dem Planeten Venus auch heute noch aktiv sind. Auf den ersten Blick ist die Venus wie unsere Erde. Doch es gibt Gründe, warum wir dort nicht überleben könnten. Ein verheerendes Ereignis veränderte den Planeten Venus. Falls du dich mal gefragt hast, wie ein Vulkan entsteht, haben wir die Antwort für dich.