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Coronavirus-Medikament abgesegnet: EU-Behörde bewilligt ersten Einsatz

Dexamethason soll nun als Coronavirus-Medikament die Pandemie bekämpfen. Allerdings darf es nur in ganz bestimmten Fällen eingesetzt werden.

Arzst hält Impfstoff in der Hand
Wie es um die Coronavirus-Ausbreitung wirklich steht und wie viele Coronavirus-Fälle es in Deutschland gibt, versuchen Forscher mit Studien herauszufinden. Foto: iStock.com/licsiren

Chemisch synthetisch hergestellte Kortikosteroiden wie Dexamethason oder Hydrocortison sind bereits seit geraumer Zeit im Gespräch für die ersten Coronavirus-Medikamente. Anders als Remdesivir eignen sie sich jedoch nur für eine äußerst erlesene Auswahl von Patienten. Unter den Strengen Augen der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wurde Dexamethason nun für die Behandlung von Covid-19 freigegeben.

Coronavirus – Alle wichtigen Infos
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Neues Corona-Medikament: Das kann Dexamethason

Die EMA hat den Einsatz des Kortikosteroids zwar zugelassen, stellt jedoch eine wichtige Bedingung. So soll das neue Coronavirus-Medikament lediglich bei Infizierten eingesetzt werden, die unter einem schweren Verlauf der Atemwegserkrankung Covid-19 leiden. Der Grund dafür ist, dass sich Steroidhormone wie Dexamethason nicht für jeden Patienten eignen.

Für Patienten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen sind, soll das potenzielle Corona-Medikament ein Drittel weniger Sterberisiko bedeuten, für Erkrankte, die Sauerstoff benötigen, immerhin ein Fünftel weniger Gefahr. Bei Asthmatikern jedoch können sie unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen und sogar das Infektionsrisiko durch andere Erreger erhöhen. Tatsächlich bekämpft das Coronavirus-Medikament nämlich nicht das SARS-CoV-2-Virus selbst, sondern soll die unverhältnismäßig starken Reaktionen des Immunsystems lindern, die häufig einen schweren Verlauf bewirken.

Studie testet Wirkung bei Covid-19-Patienten

Für eine Oxford-Studie untersuchten die Forscher 6.412 Patienten. 2.104 davon wurden für zehn Tage täglich sechs Milligramm des potenziellen Corona-Medikaments Dexamethason als Pille oder Injektion verabreicht. Die verbleibenden 4.321 Patienten erhielten die normale Pflege. Insgesamt wurde die Wirkung des potenziellen Coronavirus-Medikaments Dexamethason über einen Zeitraum von 28 Tagen hinweg beobachtet.

Während das Steroidhormon jenen Erkrankten, die auf mit Sauerstoffzufuhr oder Beatmungsgeräte angewiesen waren, signifikante Besserungen verschaffte, sahen die Forscher bei Patienten, die keine solche Unterstützung benötigten, keine zusätzlichen Vorteile. So scheint das potenzielle Corona-Medikament vor allem den Schaden einzudämmen, der durch eine Überfunktion des Immunsystems bei der Bekämpfung von Covid-19 auftritt, den sogenannten „Zytokin-Sturm“.

So günstig ist das vermeintliche Corona-Medikament

Abseits der vermeintlichen Wirksamkeit des Steroids, hat das Mittel einen weiteren Vorteil. Wie MIT Technology Review berichtet, ist das mögliche Corona-Medikament bereits verfügbar und kostet nur sechs US-Dollar pro Dosis. Es wurde bereits 1961 als Mittel gegen Entzündungen offiziell zugelassen.

Neben Dexamethason ist nun schon seit einigen Monaten das Coronavirus-Medikament Remdesivir im Einsatz. Damit Behandlungen der Erkrankung jedoch künftig nicht länger von Nöten sind, arbeiten Forscher rund um die Welt an Impfstoffen, die einer Infektion vorbeugen sollen. Um Seuchen im Generellen zu verhindern, sollen auch (Coronavirus-)Imfungen an Tieren helfen.

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