Mit Apollo 16 schickten die Menschen 1972 die letzten Menschen auf den Mond. Danach endete die Ära der Saturn V-Raketen und der großen Visionen für eine bemannte Raumfahrt. 50 Jahre später jedoch setzen die Interessen privater Investoren nationale Raumfahrtbehörden unter Druck. In dem Rennen um den Mond heißt es bereits jetzt NASA vs. SpaceX. Ob die beiden Unternehmen wirklich konkurrieren, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass der private Wettbewerb die Raumfahrt zu beflügeln scheint.
NASA vs. SpaceX: Wirklich Konkurrenten?
Den letzten großen „Sieg“ errang die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA nach der Apollo 11-Mission. Damals war es der Organisation gelungen, erstmals Menschen auf einem fremden Himmelskörper zu landen. Doch schnell verschwand das Interesse für die Visionen einer raumfahrenden Gesellschaft. Der Kalte Krieg war im vollen Gang und Amerika hatte den Wettlauf ins All schließlich doch noch gewonnen.
Vor dem Steuerzahler konnten die hochtrabenden Pläne der NASA nicht mehr gerechtfertigt werden. Mit privaten Unternehmen wie Elon Musks SpaceX scheint diese Zeit nun ein Ende gefunden zu haben. So machte der Milliardär etwa damit von sich reden, Menschen in fünf bis zehn Jahren auf den Mars zu bringen. Gleichzeitig gefährdete einer seiner Starlink-Satelliten die internationale Raumstation ISS, weil einer der Satelliten beinahe mit dieser kollidierte.
Somit mischen private Firmen kräftig mit im Orbit. Dabei sind Firmen wie SpaceX, Blue Origin oder Vergin Galactic nicht nur Antipoden für die zivile Raumfahrt, sondern dessen größte Chance. Anstatt einen Showdown zum Mond a la NASA vs. SpaceX zu erwarten, müsste eher von einer lukrativen Kooperation gesprochen werden. Denn eines steht fest: Sollten private und nationale Raumfahrtprogramme auch weiterhin miteinander konkurrieren, kann das nur Nachteile mit sich bringen.
Kooperation statt Wettkampf
So hat Jeff Bezos erst letztens für Aufregung gesorgt, als er den Konkurrenten SpaceX verklagte. Die NASA hatte sich nämlich gegen die von Bezos Firma gebaute Rakete der Marke Blue Origin entschieden und für die von Musk produzierte Starlink-Rakete. Allein diesen Rechtsstreit hat die geplante Mondlandung der Artemis-III-Mission von 2024 auf 2025 verzögert.
Und doch legten die Reibereien zwischen den CEOs und der nationalen Behörde etwas anderes offen: Anscheinend kann sich keine Seite eine Mondmission allein leisten. Ein Rennen wie NASA vs. SpaceX ist daher eher unwahrscheinlich und würde vermutlich nur zu weiteren Verzögerungen führen.
Mehr als das könnte die NASA von der großen Starlink-Rakete mit dem Super Heavy-Antrieb guten Gebrauch machen. Denn wie The Conversation schreibt, würde die NASA durch die etwa einhundert Tonnen Nutzlast der Starlink-Rakete profitieren.
Somit würde eine Kooperation weitaus mehr Nutzen zwischen privaten Investoren und staatlichen geförderten Raumfahrprogrammen bringen. Für ein solch komplexes Unterfangen wie eine Mondmission kann die NASA schließlich auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Quellen: eigene Recherche, The Conversation