Die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA richtet ihren Blick längst nicht nur in die unendlichen Weiten des Alls. Auch die Erde hat die Organisation ganz genau im Blick. So entging ihren aufmerksamen Augen nicht, dass inmitten des Pazifik eine circa 24.000 Quadratmeter große Insel aufgetaucht ist – und sie scheint ihre Maximalgröße noch nicht erreicht zu haben.
Pazifik: Neue Insel bei Tonga entdeckt
Im Südwesten des Pazifischen Ozeans findet sich ein Meeresbodenkamm, der sich von der Küste Neuseelands bis hin um Inselstaat Tonga zieht. Es ist das Gebiet mit der weltweit höchsten Dichte an Unterwasservulkanen. Einer von ihnen, der Home Reef, erwachte am 10. September 2022 und kam seitdem noch nicht zur Ruhe.
Fortwährend pumpt der Vulkan Lava in den Ozean und mit ihr immense Mengen an Rauch und Asche. Gerade mal elf Stunden nach Beginn der Eruption hatte sich genug erhärtete Lava gesammelt, um eine Insel aufzuschütten. Am 14. September erreichte sie etwa 4.000 Quadratmeter im Durchmesser, mittlerweile hat sich ihre Größe versechsfacht.
Der Operational Land Imager-2 (OLI-2) des NASA-Satelliten Landsat 9 zeigt die Ausmaße der neu entstandenen Insel. Dieser Erdbeobachtungssatellit ermöglicht es dem Earth Observatory der NASA, das entsprechende Gebiet im Pazifik ganz genau im Blick zu behalten. Doch lässt auch der Tonga Geological Service seine Augen nicht von dem Geschehen ab.
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Geringes Risiko für Bevölkerung
Für Bewohnerinnen und Bewohner der Inselgruppen Vava’u und Ha’apai stelle der Vulkan nur ein geringes Risiko dar. Dasselbe gelte auch für die Luftfahrt über dem betroffenen Gebiet. „Allen Seefahrern wird jedoch empfohlen, sich bis auf weiteres mehr als vier Kilometer vom Home Reef zu entfernen“, zitiert das Earth Observatory.
Der größte Teil der ausgestoßenen Asche dürfe binnen weniger Kilometer zum Schlot niedergehen. Noch sei außerdem unklar, ob die neue Insel bestand haben werde. So sei es durchaus üblich, dass Unterwasservulkane Landmassen aufschütten, nur selten würden diese aber länger als ein paar Jahre überleben.
Quelle: NASA Earth Observatory
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