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Mars: Neue Aufnahmen zeigen ungewöhnliche Struktur – Forscher stehen vor Rätsel

Obwohl der Mars schon seit Jahrzehnten im besonderen Interesse der Wissenschaft steht, birgt der rote Planet noch zahlreiche Geheimnisse. Neue Aufnahmen der ESA zeigen dabei ein verblüffendes Phänomen.

KI-generiertes Bild der Oberfläche des Mars
© Mehran - stock.adobe.com

Mysteriöser Mars: Diese 5 Rätsel um den Planeten konnte bis heute kein Forscher lösen

Der Rote Planet ist schon seit Jahrzehnten beliebtes Ziel offizieller Weltraumbehörden und privater Raumfahrt-Unternehmen. Dennoch gibt es einige Rätsel, die immer noch auf ihre Lösung warten.

Ein neues Bild, aufgenommen von einem Satelliten im Orbit des Mars, zeigt eine riesige Spalte auf dessen Oberfläche in einem bisher beispiellosem Detailgrad. Die Schlucht, bekannt als Aganippe Fossa, wurde erstmals vor fast einem Jahrhundert entdeckt. Nun ist sie zum ersten Mal aus der Nähe zu sehen.

Riesiger Graben auf dem Mars

Aganippe Fossa, ist eine lückenhafte, etwa 600 Kilometer (km) lange Struktur, die von der Forschung als „Graben“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine Rinne mit steilen Wänden auf beiden Seiten, wie die ESA erklärt.

Aganippe Fossa durchschneidet die untere Flanke eines der größten Vulkane des Mars, Arsia Mons, der zur Tharsis Montes Vulkan-Gruppe gehört. Dieser selbst hat einen Durchmesser von 435 km und erhebt sich mehr als 9 km über die umgebenden Ebenen. Zum Vergleich: Der höchste ruhende Vulkan der Erde, Ojos del Salado an der argentinisch-chilenischen Grenze, ist weniger als 7 km hoch.

Die Erkundung dieser Region auf dem Mars stellt die Forschung immer wieder vor zahlreiche Rätsel. Erst kürzlich wurden Bilder eines mysteriösen Lochs des Arsia Mons öffentlich. Doch auch über den Ursprung der Schlucht auf dem Mars konnte bisher nur spekuliert werden.

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Forscher rätseln über Ursprung

So schreiben die Forscher*innen der ESA: „Wir sind uns noch immer nicht sicher, wie und wann Aganippe Fossa entstand, aber es scheint wahrscheinlich, dass es entstand, als unter der gewaltigen Masse der Tharsis-Vulkane aufsteigendes Magma die Kruste des Mars dehnte und aufbrechen ließ.“ Die Bilder der Sonde lassen diese Theorie plausibel erscheinen.

In den hochauflösende Aufnahmen, sind zwei verschiedene Geländearten zu sehen. Zum einen das sogenannte Hügelgelände, das aus vielen unregelmäßig geformten Hügeln und Tälern besteht, die alle zusammenliegen. Zum anderen eine Region, die aus sanft abfallenden Klippen und Felstrümmern besteht.

Diese Gelände sind charakteristisch für die ringförmige „Aureole“ von Arsia Mons. Eine 100.000 Quadratkilometer große Scheibe um die Basis des Vulkans, die möglicherweise mit alten Gletschern in Verbindung steht. Die Oberfläche weist hier auch Spuren von Lavaströmen auf, die aus der Zeit stammen, als dieser noch aktiv war.

Quelle: ESA

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