Selbst für banale Routinen wie die tägliche Hygiene haben Wissenschaftler*innen Empfehlungen. Demnach wissen viele nicht, was alles dazu gehört, richtig zu duschen. Wer beispielsweise niedrige Wassertemperaturen bevorzugt, sollte deshalb trotzdem nicht in jedem Fall kalt duschen.
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Richtig duschen: Abends auf kaltes Wasser verzichten
Je nach Tageszeit, kann es ganz unterschiedliche Wirkung haben, sich unter den erfrischenden Wasserstrahl zu stellen. Abends ist die Dusche zum Beispiel eine hervorragende Möglichkeit, sich sowohl körperlich als auch gedanklich vom ganzen Tag reinzuwaschen.
Zudem hilft es beim Entspannen und fördert die Müdigkeit, die für das Einschlafen so wichtig ist. Das alles jedoch nur, wenn wir wirklich richtig duschen. Es kann nämlich auch passieren, dass dich deine eigene Duschroutine am Ende sogar wach hält, weil du es gewohnt bist, kalt zu duschen.
Das Problem: Extreme Wassertemperaturen verändern auch deine Körperwärme sehr stark und weg von der eigentlichen Ausgangstemperatur, wie Dr. Rachel Salas, Schlafneurologin am Johns Hopkins Center für Schlaf und Wohlbefinden, gegenüber der Washington Post erklärt.
„Wenn sie kurz vor dem Zubettgehen duschen gehen und es sich dabei um eine besonders kalte oder heiße Dusche handelt, kann die Temperatur ihren Schlaf negativ beeinflussen.“
Dr. Rachel Salas, Schlafneurologin (Johns Hopkins Center für Schlaf und Wohlbefinden)
- Lesetipp: Kalt zu duschen ist gesund – wenn du es richtig machst
So geht richtiges Duschen laut Wissenschaft
Um wirklich richtig zu duschen am Abend und den erholsamen Schlaf nicht zu gefährden, rät Salas zu warmem, aber nicht heißen Wasser. Kalt zu duschen, fällt damit zumindest vor dem Schlafengehen weg.
Aufpassen sollten dabei Personen mit empfindlicher Haut. Die geringeren Temperaturen können dazu verleiten, deutlich länger unter der Dusche zu stehen. Das wiederum hat allerdings einen negativen Effekt auf die Haut und lässt sie am Ende weniger Wasser aufnehmen beziehungsweise austrocknen. Empfohlen wird daher eine eher kurze Dusche von maximal zehn Minuten.
Zusätzlich, um die einschläfernde Wirkung bestmöglich zu nutzen, sollte eine solche Dusche eine bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen erfolgen, erklärt Dr. Phyllis Zee von der Northwestern University. Dadurch würden Hände, Füße und Kopf aufgewärmt, wodurch wiederum zentralere Körperteile wie Brust und Bauch abkühlten. Fällt die Körpertemperatur auf diese Weise, unterstützt das den natürlichen Abkühlungsprozess nahe der Bettzeit und kann helfen, schneller einzuschlafen, sagt Zee.
Das liegt daran, dass der körpereigene Tagesrhythmus durch Wärme und Licht bestimmt wird, wie der Schlafspezialist Dr. Whitney Roban beschreibt:
„Wenn sie aus der Dusche kommen, wird ihre Körpertemperatur sinken und (…) die Produktion von Melatonin steigen. Und das wird ihnen helfen, sich schläfrig zu fühlen“.
Dr. Whitney Roban, Schlafspezialist
Am Abend richtig zu duschen – also kurz, ausreichend lange vor dem Zubettgehen und nicht kalt duschen – ist demnach einen Versuch wert.
Tipps für gesundes Duschen
Nicht nur der Blick auf die Temperaturen gehört zum richtigen Duschen. Willst du auch generell gesund duschen, helfen dir folgenden Hinweise.
- Wasche deine Haare als erstes: Während du dich einseifst, haben diese mehr Zeit, Spülungen oder Kuren aufzunehmen und wirken zu lassen.
- Vermeide Waschlappen: Für eine gründliche Reinigung sind Waschlappen gut geeignet. Allerdings nur, wenn du sie auch regelmäßig reinigst. Sonst bieten sie beste Voraussetzungen für Bakterien.
- Wasche dein Gesicht zuletzt: Deine Gesichtshaut ist besonders empfindlich, zu ausgiebige Reinigung kann ihr schaden. Optimal ist warmes Wasser, um die Poren zu öffnen und den Dreck rauszuspülen. Eine anschließende kurze kalte Dusche kann diese wieder schließen und die Durchblutung anregen.
Übrigens: Auch die Antwort auf die Frage wie oft duschen wirklich gut ist, kann dabei helfen. Denn tatsächlich ist die tägliche Reinigung gar nicht nötig. Über potenzielle Gefahren beim Duschen während eines Gewitters musst du dir dafür zumindest keine großen Sorgen machen.
Quellen: Washington Post, eigene Recherche
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