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Studie macht verblüffende Entdeckung über Vergangenheit des roten Planeten

Die gesammelten Marsproben erzählen eine eigene Klimageschichte. Diese Geschichte versuchen Forschende nun genauer zu beleuchten.

KI-generiertes Bild von der Oberfläche des Mars.
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Mysteriöser Mars: Diese 5 Rätsel um den Planeten konnte bis heute kein Forscher lösen

Der Rote Planet ist schon seit Jahrzehnten beliebtes Ziel offizieller Weltraumbehörden und privater Raumfahrt-Unternehmen. Dennoch gibt es einige Rätsel, die immer noch auf ihre Lösung warten.

Wie sah der Mars aus, bevor wir ihn entdeckten? War er immer der Rote Planet, wie er heute auch genannt wird? Vermutlich nicht. Doch wie sah seine Vergangenheit dann aus? Die Antwort darauf ist von großer Bedeutung, wenn es darum geht, ob es auf dem Mars einmal Leben gab oder nicht. Eine neue Studie kommt nun zu dem Schluss, dass er zumindest eine Zeitlang kalt und eisig gewesen sein könnte.

Proben vom Mars erzählen Klimageschichte

Das Team, das die Studie veröffentlicht hat, besteht aus Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen in den USA. So etwa dem Desert Researche Institute (DRI) in Las Vegas oder dem NASA Johnson Space Center in Houston. Sie fanden heraus: Zwischen dem Boden auf dem Mars und denen auf der Insel Neufundland in Kanada gibt es Ähnlichkeiten. Zur Einordnung, in Neufundland herrscht kaltes, subarktisches Klima. Damit dürften die Forschenden einen Hinweis auf einen ehemals kalten Mars gefunden haben.

Die vorhandenen Mineralien in gesammelten Bodenproben erzählen Forschenden die Geschichte der Landschaftsentwicklung. So können auch die Bodenproben aus dem Gale-Krater auf dem Mars ihren Teil dazu beitragen, dass die Wissenschaftler*innen die historischen Gegebenheiten besser nachvollziehen können. Immerhin geben die Proben Zeugnis vom Mars-Klima von vor drei bis vier Milliarden Jahren ab – ungefähr zur gleichen Zeit entstand auf der Erde das erste Leben.

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„Was waren die Umweltbedingungen?”

„Der Gale-Krater ist ein Paläo-Seebett – es war offensichtlich Wasser vorhanden. Aber was waren die Umweltbedingungen, als das Wasser dort war?”, die Frage stellt Anthony Feldman, Bodenwissenschaftler und Geomorphologe beim DRI und Hauptautor der Studie, in einer Pressemeldung

„Wir werden nie eine direkte Entsprechung auf der Marsoberfläche finden, weil die Bedingungen auf dem Mars und auf der Erde so unterschiedlich sind. Aber wir können uns Trends unter irdischen Bedingungen ansehen und diese nutzen, um zu versuchen, sie auf Fragen bezüglich des Mars zu übertragen”, fügt Feldman hinzu.

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Auf der Suche nach Bodenmaterial durch Nordamerika

Für die Suche nach Bodenmaterial, das ähnlich zu den Marsproben sein könnte, begaben sich die Wissenschaftler*innen auf die Suche in Nordamerika. Insgesamt drei Orte wählten sie für einen Vergleich aus. Das westliche Nevada, die Klamath Mountains in Nordkalifornien und schließlich die Tablelands des Gros Morne Nationalpark in Neufundland. Die Gemeinsamkeit: An allen drei Orten findet man sogenannte Serpentinböden, die genauso reich an Eisen und Sizilium, aber arm an Aluminium sein sollen wie die im Gale-Krater auf dem Mars.

Der Boden in Neufundland ähnelte chemisch dem des Kraters letztendlich am meisten. Was die Forschenden auf die subarktischen Bedingungen des Fundorts zurückführen. „Das zeigt, dass man das Wasser braucht, um diese Materialien zu bilden”, erklärt Feldman. „Aber es müssen kalte, durchschnittliche Jahrestemperaturen nahe dem Gefrierpunkt herrschen, um das amorphe Material im Boden zu erhalten.”

„Diese Studie verbessert unser Verständnis des Klimas auf dem Mars”, fügt Feldman hinzu. „Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Fülle dieses Materials im Gale-Krater mit subarktischen Bedingungen übereinstimmt, wie sie beispielsweise in Island herrschen.”

Quellen: „Fe-rich X-ray amorphous material records past climate and persistence of water on Mars” (2024, Communications Earth & Environment); DRI

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